Wer mit dem Fahrrad den Radweg von Idar-Oberstein zum Erbeskopf radelt, als Wanderer die Traumschleife „Zwischen den Wäldern“ oder die elfte Etappe des Saar Hunsrück Steigs erwandert, den führt der Weg durch ein Seitental des Idarbaches, dem Krahloch (Krähenloch). 2003 wurde die Eröffnung eines Geo-Parks gefeiert (Heimatkalender 2005), ansonsten ist das Krahloch heute oft nur noch bei Anglern bekannt, die ganzjährig dort an wunderschön gelegenen Weihern angeln und in Abgeschiedenheit die Ruhe und Natur genießen können. Ältere Bürger erinnern sich, dass dort früher der Schuttabladeplatz von Sensweiler war.
Gerade an der Stelle, wo 1984 die heutigen Weiheranlagen angelegt wurden, befand sich 1977 der Veranstaltungsort für das erste Krahloch-Festival bei kostenlosem Eintritt unter freiem Himmel. Idee und Motivation lieferte 1969 das legendäre Open-Air-Musikfestival in Woodstock. Ein Jahr später erschien der Doku-Film „Woodstock, 3 Days of Peace & Music“. Ende des gleichen Jahres wurde in Kalifornien das „Altamont Free Concert“ veranstaltet. Dieses Rockkonzert wurde in dem Musikfilm „Gimme Shelter“ in Szene gesetzt. Beide Filme liefen auch in bundesdeutschen Kinos und inspirierten die späteren Krahloch-Macher und auch die Gründer und Musiker von „Umsonst und Draußen“. „Umsonst und Draußen“ ist seit den frühen 70er Jahren bis heute ein fester Begriff für ein besonderes Konzept für Konzerte. Musikveranstaltungen sollen allen frei zugänglich sowie frei von kommerziellen Interessen sein, jedoch eigenverantwortlich organisiert und gestaltbar. 1975 gab es das erste Festival unter diesem Motto in Vlotho. Bei einem späteren Konzertbesuch in Vlotho erkannte man, dass Ideen und Zielsetzungen sehr deckungsgleich waren. Über weitere Kontakte zu den Veranstaltern in Vlotho und Schneeball Records (Musik im Vertrieb der Musiker)kam es dann 1981 dazu, dass „Umsonst und Draußen“ auch für das Krahloch Festival auf den Plakaten verwendet wurde.
Mit den beiden Musikfilmen kam die Idee ein Festival zu veranstalten schließlich in den Hunsrück. In Sensweiler gab es zu dieser Zeit sogar gleich zwei Lokale, die damals von Jugendlichen und jungen Leuten aus der ganzen Region als Treffpunkt geschätzt und gut besucht wurden. Schnell konnten dort Mitstreiter für die Planung und Durchführung des ersten Open-Air-Festivals motiviert werden. Nachdem ein Platz gefunden war und der Besitzer die kostenlose Nutzung der Fläche zugesagt hatte, gab es noch vieles zu tun. Es mussten Musikbands aus der Umgebung eingeladen, Plakate gedruckt, sowie der Essensverkauf und Getränkeausschank organisiert werden. Zudem wurde eine Bühne gezimmert und ein geliehenes Stromaggregat lieferte den notwendigen Strom für die Verstärkeranlage. Ziel war von Anfang an, keinen Eintritt zu verlangen und zudem die Preise für Verpflegung deutlich günstiger als in der Gastronomie zu gestalten aber dennoch alle Kosten für Werbung, Bühnenaufbau und Aufwandsentschädigung für die Musiker decken zu können. Trotz widriger Witterungsumstände waren an drei Tagen ca. 1500 Besucher zu verzeichnen.
Bereits im Januar des Folgejahres begannen die Planungen für die zweite Auflage des Festivals. An drei Tagen begeisterten 15 Bands mit Jazz, Rock, Blues und Funk. 3000 Watt sorgten auf dem großräumigen Gelände für ausreichenden Sound. Organisatorisch hatte sich bereits schon vieles verbessert. Trotzdem stellten die reibungslose An,- und Abreise, das Parken und Campieren so vieler Menschen das Veranstaltungsteam vor große Herausforderungen. Das Publikum war begeistert, die Band überaus zufrieden, die Musik hervorragend und trotz geschätzten 7000 Besuchern gab es keinen nennenswerten Ärger.
Für das vierte Meeting stellte der Besitzer sein Grundstück nicht mehr zur Verfügung. Unweit vom ursprünglichen Platz erlaubten dann ortsansässige Landwirte ihre Wiesenflächen ebenfalls kostenlos zu nutzen. Ein sehr großes Areal war allein für Parkplätze und Campingflächen notwendig. Mit mehr als 10000 Besuchern war das Meeting, trotz so mancher Kritik an den Liedtexten einer Band, ein sehr großer Erfolg.
In den nächsten drei Jahren verliefen die Krahloch-Meetings in stets gleicher erfolgreicher Art und Weise. Die Besucherzahlen pendelten sich um die 10000 Personen ein. Unter so vielen Menschen befinden sich natürlich auch immer einzelne, die über die Stränge schlagen, ihre Grenzen nicht kennen oder gar nicht kennen wollen. Dies ist bis in die heutige Zeit unverändert. Doch gerade diese Randerscheinungen hatten zur Folge, dass der Rückhalt in der Bevölkerung schmolz, konnte man sich bisher auf die Unterstützung der Bürger aus Sensweiler stets verlassen.
Das siebte Meeting 1983 unterschied sich gleich mit drei Besonderheiten von den Treffen der Vorjahre. Es war das erste Festival ohne Regen. Dies ist erwähnenswert, weil der Matsch und die damit verbundenen Matschschlachten bis heute vielen in Erinnerung geblieben sind. Zum ersten Mal gab es eine Festival-Info, mit ausführlichen Hintergrundinformationen, welche Beweggründe für die Initiatoren wichtig sind, welche Absichten sie verfolgen und welche Aktionen in der Zukunft geplant werden. Das Wochenende stand auch erstmals unter einem friedenpolitischen Motto. „Hunsrück atomwaffenfrei“. Der Nato-Doppelbeschluss (1979) sah unter anderem die Stationierung von Raketen und Marschflugkörpern mit atomar bestückten Sprengköpfen in Westeuropa vor. 1982 nennt ein Zeitungsbericht den Hunsrück als möglicher Stationierungsort für 96 Marschflugkörper. Über alle politischen Grenzen und quer durch alle Altersgruppen, engagierten sich damals Hunsrücker gegen die geplante Stationierung der Perching II Raketen. Zu den prominentesten Rednern gehörte Oskar Lafontaine, der damals Oberbürgermeister von Saarbrücken war. An Ostern 1984 gründete sich der gemeinnützig anerkannte Verein Krahloch e.V., der in diesem Jahr auch offizieller Veranstalter des achten „Umsonst und Draußen“ Festivals wurde. In der Satzung wurde festgelegt, dass der Verein keine eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgt. Aber Finanzen sind für eine solche Veranstaltung notwendig und diese wurden knapp. Der Kreis der Personen, die sich in der bis zu acht Monate dauernden Vorbereitungszeit aktiv einbrachten, bei Auf- und Abbau und an den Festivaltagen mithalfen, wurde zunehmend kleiner. Die Zeit, Unrat, Kippen und Müll der Besucher einzusammeln und zu entsorgen, nahm immer mehr Zeit in Anspruch. 1984 allein fast 2 m3 Altglas. Die Besucher brachten zunehmend alles, was sie über das Wochenende konsumierten, von zuhause mit. Da sich das Festival fast ausschließlich aus dem Verkauf von Speisen und Getränken finanzierte, fehlten die Einnahmen. In diesem Jahr wurde auf das Umweltthema Luftverschmutzung und den sauren Regen aufmerksam gemacht.
1985 erscheint zum neunten Meeting eine sehr umfangreiche Festival-Info. Die Veranstalter brachten darin ihren Unmut zum Ausdruck und appellierten zugleich an alle Besucher, sich an eigentlich ganz selbstverständliche Regeln des Miteinanders zu halten. Unter der Überschrift „mit denken, mit helfen, mit feiern“ wurde unter Anderem gebeten: „Nehmt Rücksicht auf die Umwelt, Müll entweder mitnehmen oder in den Container, keine privaten Feuerstellen, Baum ab - nein danke, Hunde an die Leine, nicht in den Angelweihern baden, Toiletten sauber halten usw.“. Insofern war dieses Festival ein Prüfstein, an dem sich zeigen sollte, ob es möglich sei, die Sache wieder mit Spaß an der Freude anzugehen.
Das Jubiläums-Krahloch, Meeting Nummer 10 war zugleich das letzte, das 1986 veranstaltet wurde. Bereits auf dem Plakat war die Vorankündigung: „zum 10. und letzten Mal in Sensweiler“ zu lesen. Neben der gewohnten musikalischen Bandbreite wurde über die Vergangenheit, die Erfahrungen und die Zukunft von „Umsonst und Draußen“ und „Frieden braucht Bewegung“ offen diskutiert. Bemerkenswert ist, dass die Veranstaltung so lange auf so hohem Niveau von so wenigen Akteuren am Leben gehalten wurde und Sensweiler weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz bekannt gemacht hat. Noch heute erinnert man sich in der Gemeinde an die Unterstützung aus der Dorfgemeinschaft. Viele der Musiker und Künstler sind bis heute aktiv geblieben und denken gerne an dieses, so wie sie sagen, besondere Festival. Ob mit einem ausrangierten Opel Blitz der Polizei, mit Traktor und Bauwagen oder einfach als Tramper mit Zelt, war das Krahloch stets Highlight in der Jahresplanung für die ganze Familie.
Abschließend zwei Aussagen aus den Rückantworten der angeschriebenen Künstler von damals.
„Das war eine super Sache. Und die Leute dort, von der Organisation über das Kulturprogramm bis hin zu den Besuchern, waren einfach eine ganz tolle stilvolle Ansammlung und Mischung von Menschen und Initiativen ihrer Zeit. Herzlich wohltuend“.
„Ich schwelge noch immer und gerne in den Erinnerungen an die Krahloch Festivals und sie hatten viel Außenwirkung und gehörigen Einfluss auf die Entstehung der regionalen Musik- und Kulturszene. Vor allem auch sehr nachhaltig, denn vieles, was seine Wurzeln im Krahloch hatte, gibt es bis heute“.
Quellen: Magisterhausarbeit von Eberhard Becker, Erinnerungen von Zeitzeugen, Wikipedia
Wer mit dem Fahrrad den Radweg von Idar-Oberstein zum Erbeskopf radelt, als Wanderer die Traumschleife „Zwischen den Wäldern“ oder die elfte Etappe des Saar Hunsrück Steigs erwandert, den führt der Weg durch ein Seitental des Idarbaches, dem Krahloch (Krähenloch). 2003 wurde die Eröffnung eines Geo-Parks gefeiert (Heimatkalender 2005), ansonsten ist das Krahloch heute oft nur noch bei Anglern bekannt, die ganzjährig dort an wunderschön gelegenen Weihern angeln und in Abgeschiedenheit die Ruhe und Natur genießen können. Ältere Bürger erinnern sich, dass dort früher der Schuttabladeplatz von Sensweiler war.
Gerade an der Stelle, wo 1984 die heutigen Weiheranlagen angelegt wurden, befand sich 1977 der Veranstaltungsort für das erste Krahloch-Festival bei kostenlosem Eintritt unter freiem Himmel. Idee und Motivation lieferte 1969 das legendäre Open-Air-Musikfestival in Woodstock. Ein Jahr später erschien der Doku-Film „Woodstock, 3 Days of Peace & Music“. Ende des gleichen Jahres wurde in Kalifornien das „Altamont Free Concert“ veranstaltet. Dieses Rockkonzert wurde in dem Musikfilm „Gimme Shelter“ in Szene gesetzt. Beide Filme liefen auch in bundesdeutschen Kinos und inspirierten die späteren Krahloch-Macher und auch die Gründer und Musiker von „Umsonst und Draußen“. „Umsonst und Draußen“ ist seit den frühen 70er Jahren bis heute ein fester Begriff für ein besonderes Konzept für Konzerte. Musikveranstaltungen sollen allen frei zugänglich sowie frei von kommerziellen Interessen sein, jedoch eigenverantwortlich organisiert und gestaltbar. 1975 gab es das erste Festival unter diesem Motto in Vlotho. Bei einem späteren Konzertbesuch in Vlotho erkannte man, dass Ideen und Zielsetzungen sehr deckungsgleich waren. Über weitere Kontakte zu den Veranstaltern in Vlotho und Schneeball Records (Musik im Vertrieb der Musiker)kam es dann 1981 dazu, dass „Umsonst und Draußen“ auch für das Krahloch Festival auf den Plakaten verwendet wurde.
Mit den beiden Musikfilmen kam die Idee ein Festival zu veranstalten schließlich in den Hunsrück. In Sensweiler gab es zu dieser Zeit sogar gleich zwei Lokale, die damals von Jugendlichen und jungen Leuten aus der ganzen Region als Treffpunkt geschätzt und gut besucht wurden. Schnell konnten dort Mitstreiter für die Planung und Durchführung des ersten Open-Air-Festivals motiviert werden. Nachdem ein Platz gefunden war und der Besitzer die kostenlose Nutzung der Fläche zugesagt hatte, gab es noch vieles zu tun. Es mussten Musikbands aus der Umgebung eingeladen, Plakate gedruckt, sowie der Essensverkauf und Getränkeausschank organisiert werden. Zudem wurde eine Bühne gezimmert und ein geliehenes Stromaggregat lieferte den notwendigen Strom für die Verstärkeranlage. Ziel war von Anfang an, keinen Eintritt zu verlangen und zudem die Preise für Verpflegung deutlich günstiger als in der Gastronomie zu gestalten aber dennoch alle Kosten für Werbung, Bühnenaufbau und Aufwandsentschädigung für die Musiker decken zu können. Trotz widriger Witterungsumstände waren an drei Tagen ca. 1500 Besucher zu verzeichnen.
Bereits im Januar des Folgejahres begannen die Planungen für die zweite Auflage des Festivals. An drei Tagen begeisterten 15 Bands mit Jazz, Rock, Blues und Funk. 3000 Watt sorgten auf dem großräumigen Gelände für ausreichenden Sound. Organisatorisch hatte sich bereits schon vieles verbessert. Trotzdem stellten die reibungslose An,- und Abreise, das Parken und Campieren so vieler Menschen das Veranstaltungsteam vor große Herausforderungen. Das Publikum war begeistert, die Band überaus zufrieden, die Musik hervorragend und trotz geschätzten 7000 Besuchern gab es keinen nennenswerten Ärger.
Für das vierte Meeting stellte der Besitzer sein Grundstück nicht mehr zur Verfügung. Unweit vom ursprünglichen Platz erlaubten dann ortsansässige Landwirte ihre Wiesenflächen ebenfalls kostenlos zu nutzen. Ein sehr großes Areal war allein für Parkplätze und Campingflächen notwendig. Mit mehr als 10000 Besuchern war das Meeting, trotz so mancher Kritik an den Liedtexten einer Band, ein sehr großer Erfolg.
In den nächsten drei Jahren verliefen die Krahloch-Meetings in stets gleicher erfolgreicher Art und Weise. Die Besucherzahlen pendelten sich um die 10000 Personen ein. Unter so vielen Menschen befinden sich natürlich auch immer einzelne, die über die Stränge schlagen, ihre Grenzen nicht kennen oder gar nicht kennen wollen. Dies ist bis in die heutige Zeit unverändert. Doch gerade diese Randerscheinungen hatten zur Folge, dass der Rückhalt in der Bevölkerung schmolz, konnte man sich bisher auf die Unterstützung der Bürger aus Sensweiler stets verlassen.
Das siebte Meeting 1983 unterschied sich gleich mit drei Besonderheiten von den Treffen der Vorjahre. Es war das erste Festival ohne Regen. Dies ist erwähnenswert, weil der Matsch und die damit verbundenen Matschschlachten bis heute vielen in Erinnerung geblieben sind. Zum ersten Mal gab es eine Festival-Info, mit ausführlichen Hintergrundinformationen, welche Beweggründe für die Initiatoren wichtig sind, welche Absichten sie verfolgen und welche Aktionen in der Zukunft geplant werden. Das Wochenende stand auch erstmals unter einem friedenpolitischen Motto. „Hunsrück atomwaffenfrei“. Der Nato-Doppelbeschluss (1979) sah unter anderem die Stationierung von Raketen und Marschflugkörpern mit atomar bestückten Sprengköpfen in Westeuropa vor. 1982 nennt ein Zeitungsbericht den Hunsrück als möglicher Stationierungsort für 96 Marschflugkörper. Über alle politischen Grenzen und quer durch alle Altersgruppen, engagierten sich damals Hunsrücker gegen die geplante Stationierung der Perching II Raketen. Zu den prominentesten Rednern gehörte Oskar Lafontaine, der damals Oberbürgermeister von Saarbrücken war. An Ostern 1984 gründete sich der gemeinnützig anerkannte Verein Krahloch e.V., der in diesem Jahr auch offizieller Veranstalter des achten „Umsonst und Draußen“ Festivals wurde. In der Satzung wurde festgelegt, dass der Verein keine eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgt. Aber Finanzen sind für eine solche Veranstaltung notwendig und diese wurden knapp. Der Kreis der Personen, die sich in der bis zu acht Monate dauernden Vorbereitungszeit aktiv einbrachten, bei Auf- und Abbau und an den Festivaltagen mithalfen, wurde zunehmend kleiner. Die Zeit, Unrat, Kippen und Müll der Besucher einzusammeln und zu entsorgen, nahm immer mehr Zeit in Anspruch. 1984 allein fast 2 m3 Altglas. Die Besucher brachten zunehmend alles, was sie über das Wochenende konsumierten, von zuhause mit. Da sich das Festival fast ausschließlich aus dem Verkauf von Speisen und Getränken finanzierte, fehlten die Einnahmen. In diesem Jahr wurde auf das Umweltthema Luftverschmutzung und den sauren Regen aufmerksam gemacht.
1985 erscheint zum neunten Meeting eine sehr umfangreiche Festival-Info. Die Veranstalter brachten darin ihren Unmut zum Ausdruck und appellierten zugleich an alle Besucher, sich an eigentlich ganz selbstverständliche Regeln des Miteinanders zu halten. Unter der Überschrift „mit denken, mit helfen, mit feiern“ wurde unter Anderem gebeten: „Nehmt Rücksicht auf die Umwelt, Müll entweder mitnehmen oder in den Container, keine privaten Feuerstellen, Baum ab - nein danke, Hunde an die Leine, nicht in den Angelweihern baden, Toiletten sauber halten usw.“. Insofern war dieses Festival ein Prüfstein, an dem sich zeigen sollte, ob es möglich sei, die Sache wieder mit Spaß an der Freude anzugehen.
Das Jubiläums-Krahloch, Meeting Nummer 10 war zugleich das letzte, das 1986 veranstaltet wurde. Bereits auf dem Plakat war die Vorankündigung: „zum 10. und letzten Mal in Sensweiler“ zu lesen. Neben der gewohnten musikalischen Bandbreite wurde über die Vergangenheit, die Erfahrungen und die Zukunft von „Umsonst und Draußen“ und „Frieden braucht Bewegung“ offen diskutiert. Bemerkenswert ist, dass die Veranstaltung so lange auf so hohem Niveau von so wenigen Akteuren am Leben gehalten wurde und Sensweiler weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz bekannt gemacht hat. Noch heute erinnert man sich in der Gemeinde an die Unterstützung aus der Dorfgemeinschaft. Viele der Musiker und Künstler sind bis heute aktiv geblieben und denken gerne an dieses, so wie sie sagen, besondere Festival. Ob mit einem ausrangierten Opel Blitz der Polizei, mit Traktor und Bauwagen oder einfach als Tramper mit Zelt, war das Krahloch stets Highlight in der Jahresplanung für die ganze Familie.
Abschließend zwei Aussagen aus den Rückantworten der angeschriebenen Künstler von damals.
„Das war eine super Sache. Und die Leute dort, von der Organisation über das Kulturprogramm bis hin zu den Besuchern, waren einfach eine ganz tolle stilvolle Ansammlung und Mischung von Menschen und Initiativen ihrer Zeit. Herzlich wohltuend“.
„Ich schwelge noch immer und gerne in den Erinnerungen an die Krahloch Festivals und sie hatten viel Außenwirkung und gehörigen Einfluss auf die Entstehung der regionalen Musik- und Kulturszene. Vor allem auch sehr nachhaltig, denn vieles, was seine Wurzeln im Krahloch hatte, gibt es bis heute“.
Quellen: Magisterhausarbeit von Eberhard Becker, Erinnerungen von Zeitzeugen, Wikipedia